Tulpen satt auf den Wanderetappen 3 und 4
16 Etappen, unberührte Wege und immer gut für Überraschungen – der Fernwanderweg Nordhollandpad ist die perfekte Route für alle, die die niederländische Provinz Nordholland abseits der Massen erleben möchten. Besonders im Frühling wird die Tour zum echten Farbenrausch: Endlose Tulpenfelder tauchen die Landschaft in ein leuchtendes Blütenmeer. Ein kleines Paradies für Wanderer, Naturfans, Fotografen und alle, die den Duft des Frühlings in vollen Zügen genießen wollen!
Wandern durch ein Meer aus Tulpen
Mit seinen 16 vielseitigen Etappen eröffnet der Nordhollandpad eine außergewöhnliche Möglichkeit, die niederländische Provinz Nordholland abseits bekannter Routen zu entdecken. Besonders im Frühling bieten die Etappen 3 und 4 ein buntes Spektakel: Endlose Tulpenfelder erstrecken sich bis zum Horizont und tauchen die Landschaft in leuchtendes Rot, strahlendes Gelb, knalliges Pink und intensives Violett. Doch die Provinz ist nicht nur das größte Tulpenanbaugebiet der Niederlande – Nordholland ist auch ein Vorreiter in nachhaltigem Blumenzwiebelanbau. Daher unterstützt sie Initiativen wie das Projekt Fieldlab Bol, das darauf abzielt, die Blumenzwiebelproduktion umweltfreundlicher zu gestalten.
Von Den Helder nach Juliandorp – Festungen, Dünen und blühende Felder
Die dritte Etappe des Nordhollandpads führt auf 16 Kilometern von Den Helder nach Julianadorp. Von der wichtigsten Marinestadt der Niederlande geht es in die Natur. Wanderer durchqueren eine reizvolle Landschaft mit Poldern, Feldern und Deichen. Hier, am nördlichsten Punkt des Festlands, treffen maritime Einflüsse auf die ländliche Idylle des „Kop“ von Nordholland. Zu den Entdeckungen am Wegesrand zählen das auf Napoleon zurückgehende Fort Dirksz Admiraal und im Binnendünengebiet De Nollen der gleichnamige Skulpturenpark von Ruud van de Wint.

Das Erholungsgebiet Mariëndal und die Helderse Duinen bieten unberührte Natur mit Dünen, Seen und Wiesen, in denen seltene Vögel wie Rotschenkel und Löffelreiher ein geschütztes Zuhause haben. Die Dünen stehen gemeinsam mit den Noordduinen unter europäischem Naturschutz – ein echtes Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Schließlich ist Julianadorp erreicht, eines der Herzstücke des niederländischen Tulpenanbaus, das im Frühjahr in ein einziges Blütenmeer gebettet ist.

Von Julianadorp nach Wieringerwaard – Blütenpracht und Geschichte
Auf der vierten Etappe geht es weiter von Julianadorp nach Wieringerwaard – quer durch die Tulpenfelder. Besucher sollten auf den Wegen bleiben und sich im Voraus darüber informieren, welche Bereiche betreten werden dürfen. Nicht alle Felder sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Zwar mag die südholländische Region um den Keukenhof bekannter sein, doch die größten Blumenzwiebelfelder liegen hier, im Kop van Holland. Die 13 Kilometer lange Route führt durch ein Poldergebiet, in dem sich landwirtschaftliche Flächen mit Naturschutzgebieten abwechseln. Die Dörfer und Höfe in der Region lagen früher an der Zuiderzee, dem heutigen IJsselmeer, und die Grasdeiche waren damals Seedeiche. Kurz vor dem Etappenziel Wieringerwaard ist Oudesluis und mit ihm die älteste Schleuse Europas erreicht. Auch Wieringerwaard lag früher an der Zuiderzee.
In dieser Region sind nicht nur die Felder mit Tulpen, Narzissen und Hyazinthen eine Attraktion, auch nachhaltige Anbaumethoden stehen im Fokus. Zahlreiche Züchter setzen verstärkt auf umweltschonende Bewirtschaftung.

Tradition trifft Innovation: Nordholland setzt auf Biodiversität und natürliche Methoden
Nordholland ist Vorreiter in der nachhaltigen Blumenzwiebelzucht mit innovativen umweltfreundlichen Methoden. Immer mehr Betriebe setzen auf den Verzicht chemischer Pestizide, Anbau in Fruchtfolge und natürliche Düngemittel – so wie Johanna und John von Huiberts Bloembollen in Sint Maartensvlotbrug. „Unser Acker war nach 30 Jahren Blumenzwiebelanbau so ausgelaugt, dass wir beim Umgraben kaum einen Regenwurm fanden“, erzählt John Huiberts. Ein gesunder, lebendiger Boden trägt wesentlich zur Förderung der Artenvielfalt bei. Zudem sorgt er für hochwertige Produkte und damit für bessere wirtschaftliche Ergebnisse in der Landwirtschaft. Projekte wie Fieldlab Bol, die zur Erhaltung der Biodiversität und zum Schutz von Bienen beitragen, sind zentrale Bestandteile des modernen Tulpenanbaus in der Region. Die Kooperative NLG Holland etwa verbindet traditionelles Wissen mit modernen ökologischen Verfahren, und mit „Tulpen van Sam” aus Slootdorp gibt es den weltweit ersten klimaneutralen Tulpenzüchter in der Region.

Tulpenblüte als Erlebnis: Veranstaltungen und Exkursionen
Die Tulpenblüte in Nordholland zieht jedes Jahr unzählige Besucher an. Wanderer können ihren Ausflug mit regionalen Blumenfesten wie den Bloemendagen in Anna Paulowna (19.–23. April) oder Kleurrijk Julianadorp (April/Mai) kombinieren. Wer die Blütenpracht aus einer besonderen Perspektive erleben möchte, kann eine Helikoptertour über die Tulpenfelder buchen oder mit dem Traktor BloemBollen Boemel quer durch die blühende Pracht tuckern.
Tulpenzauber in Nordholland: ein Farbenmeer von April bis Mai
Die Tulpenblüte setzt – je nach Wetterlage – meist Anfang bis Mitte April ein. Die beste Zeit, um die blühenden Tulpenfelder in voller Pracht zu erleben, ist zwischen Mitte und Ende April. Gegen Ende des Monats beginnen die ersten Züchter mit dem Abmähen der Blüten, doch auch im Mai lassen sich oft noch zahlreiche farbenfrohe Felder entdecken.

Über den Nordhollandpad
Der 284 Kilometer lange Nordhollandpad führt in 16 Etappen von Texel bis ins Gooi südlich von Amsterdam und zeigt die Provinz von ihrer schönsten, unberührten Seite. Die Strecke schlängelt sich durch Dünen, Heide und Wälder, historische Polder und idyllische Dörfer. Die Route wurde in Zusammenarbeit mit der Provinz Nordholland entwickelt und bietet Naturfreunden, Wanderern und Kulturinteressierten spannende Einblicke.
Weitere Informationen und Kartenmaterial:
noordhollandpad.nl/de